Lied an meine Ossis

Eröffnung – Intro

pt. I

männer
ihr strahlt in den finstren
ecken meines nüschels ihr
seid das letzte frische t shirt
wenn ich (wieder) stinke
und in so nem jahr – da kommt
einiges zusammen
wie wir

Pt. II

also hab ich
zettel gespickt
gedanken bewahrt und
jedes gesicht in ge dan ken
auf die stirn ge küsst
(ihr hattet keine chance)
alte bilder beschworen
und rumgeheult

telefoniert und
von dampfenden sneakers
gehört bin in die erinnerungen
meines körpers gekrochen und
hab uns im winterfrühlingsommerherbst
noch mal
spielen sehen
sitzen sehen
kiffen sehen
reden hören

hab spritgeld gesammelt
das handgelenk gestempelt
rauch und flow ein und
wieder ausgeatmet
bis nach moskau und zurück

die handflächen auf meine
schläfen gelegt und eine
riesensuppe gerührt (gangster!)
& zum beat manches das erste
mal erinnert

wir waren
schnelle kinder
smoothe baller
ko or di na tion (motherfucker!)
ahnungslose kleinstadt hustler
oben auf selbst
in der großen stadt gegen
die (ganz) großen jungs
genauso kleine stricher
zäher ossi schneller ossi
wendiger ossi
doppelt gewendeter ossi
immer noch
und für fucking verdammt
noch mal immer
n ossi!

crossover spin two feet ass
down & still elevating
springen als religion und obsession kreisrund jeder
unserer
gedanken
irgend wie
bis heute

ball in einer hand
in zwei händen hinter
dem kopf step back front &
back pivot auf parkett,
asche
&
doppel
schwing schwing
boden
schwitzen wie männer
jungs nicht so wild
alter mann sei still

publikum und doch keiner da
wo wir wirklich rannten
und hofften, wuchsen, reiften
warfen und passten
maulten und johlten
in the paint und
in der Zone
unser Zuhause
die welt am wuchern
wie kuchen aber es wird nie
mehr schokolade
sie rutscht nur weiter & auseinander

keine haare an den innseiten
der Unterschenkel denn harte
richtungswechsel sind nicht
der shit sondern waren
mindestmaß & von Nöten

wie-kann-das-sein-dass
du-mir-hier-immer-noch-im
weg-stehst-mit-deinen-weichen &
zeit-geloopten-synapsen
-shit.

da lernste dann manchmal
is einfach vorbei
einfach besser
nich so geil aber besser
smoothe stricher eben

und manches ist nie
vorbei wenn du ihm
im nacken sitzt und
einfach nicht los lässt.

verloren verloren gewonnen
jedes spiel ein leben
schuhe, Socken
oh, die Socken!

lets do this
chamade chamber
wu wu wu wu

ax (wo sind die griffe?)
crx (5 Liter, for real?)
golf 1 (nur schnell der schwimmer…)
chamade (rod stewards home office)
wartburg (drahtbürste & zündkerze)

keiner je moped gefahren
warum auch
wer lässt sich schon
vom türsteher einen…..
wenn dahinter
getanzt wird

lets go!

weisse locken

weisse Locken
(nacken frei)
Lied zu Marianne (hin?)

meine (groß)tante mit
knisternden röcken und blusen sie war
meine oma, ihre wohnung war klein und der
——-beste ort der welt ’86 ’87 ’88 ’89 ….
mit balkon und
ketchup auf der leberwurst
büffchen & tennis zum abendbrot
das heute journal stets
zu
seiner
zeit

tagsüber klappi fahren hinter &
vor dem haus vom balkon
schaut sie nach mir ich
winke und bin bei mir

nachbarn und freunde hatte sie
so alt wie methusalem
furchen in den wangen und
an den augenrändern vom
leben oder lachen
—meist wohl von beidem
es wurde dann geredet
(bissl knetschen muss sein)
alles jetzt ging einem
früher hinterher

ihre tomatensauce wie eine
warme decke,
nachts,
wenn du frierend aufwachst,
weil du geträumt hast

ihr mann hieß walther
onkel walther es gab bilder von ihm
nur bilder in ihrer
schrankwand stand ein bempel
voll geld und selbst das war weich
in der hand oder
auf dem kassentisch
im intershop

Kassetten & Ü Eier
(ihr bekommt jetzt bissl was und
nicht später da
bin ich tot
was soll das denn?)

ihr fernseher bog sein gläsernes
auge als die welt
——-in ihr wohnzimmer

worte hatte sie, noch und nöcher
knetschen
lameng
— menschenskinder!

deine mutter ist eine gute frau
dein vater war
in ordnung manchmal
war sie streng

die zeitung immer erst
frisch dann
gelesen
immer | wieder | gefaltet

die tür zu
ihrer wohnung dünn
aber in Takt
die küche mit durchreiche
glasfenster zum schieben
egal wo ich stand oder saß alles
schien in der mitte

dann kam der Krebs
—-das Arschloch
mit ihm der Tot
noch einmal im
krankenhaus hab
ich sie gesehen
die lehne hochgestellt alles
schief —und verzogen & manches
in ihr umgefallen
— einfach kaputt
sie war da und fast schon weg
leuchtete zwischendurch
als sei sie selbst überrascht
was wo wer wie wohin
ach ihr!
zeig mal deine hände!

dann die beerdigung
leise und
ich immernoch kind

Maria

1

Kaffee muss heiss sein
schmecken muss nich
nasse kippen nerven
schmecken muss nich

2

heisse frauen müssen nich
fragen
is natürlich
unsinn außer
sie fragen nich
dann stimmts

3

kinder dürfen sollten müssten
ohne hilfsverb geht da nichts

4

lange tage zehren und
zerren am kostüm der
klarheit
viele lange tage
machen nackte
tatsachen und
schwere füße

5

kunst ist was für
kunst gehalten wird
so lange für kunst
gehalten wird
macht sie nichts selbst
dann ist sie traurig und
wird schmal oder fett
—schmeckt dann nicht mehr

6

wie in meinen träumen meinte
er immer wieder
als wärst du für mich gemacht
zu schön um
wahrhaftig
zu sein
dich lass ich nicht gehen
un ver gleich lich
du lässt mich strahlen
gibts mir kraft
ein riesen haufen
träume 1000 mal
Instagramm
ein (gottverdammter)
zaun aus
wünschen kein direkter blick
mit dir bin ich anders
besser schneller schöner

so ging das
3 jahre oder so

und sie?

genoß! die sonne & das Licht da
es im schatten plötzlich wirklich
kalt war
zu beginn wars geil
dann seltsam
—dann komisch
——dann normal
———dann wieder seltsam
—dann wieder schön

irgendwann musste es mehr sein
kein ersatz-präperat
das echte zeug, das geile
die behauptungen bließen
ihr den kopf auf bis
er nur noch flächen
machen konnte
aus seiner sonne war
ein mond geworden

—war wenig licht
dann schrie sie ihn an

den fuß auf dem gas schoß
er zurück auf
dem weg
wurden worte zu strahlen reinste
energie
sie dachten alles passt
das ist leidenschaft
die energie wurde zu licht
eine weile noch bis
ja bis es
nur noch rohe kraft war
und gewalt wurde

an den wochenenden kam
das suchen hinzu
nach freunden und
gelegenheiten
andere sonnen und reaktionen
zu ihrer energie zu machen
aber keiner wollte aus
verzweiflung tanzen
also kam
was kommen
konnte wurde
wahr was angelegte
möglichkeit war worte
hatten zu viel zu
überwinden waren
zu schnell relativiert

letztendlich mussten sie
zusammen stoßen immer und
immer wieder
manchmal in verzweiflung
im dunkeln fickend
meistens in geschrei und
hinterrückswortstecherei

das ging so
5 jahre

und dann war jetzt war
gegenwart
ein kind glühte sich in
ihr leben und es hatte
einen namen

nun spielen sie über
bande und ohne mitte

aber es geht weiter
hin
nach vorn
denn letztendlich kann
es ja nur bewölkung sein
ein wetter
eine misslichkeit
etwas das nervt aber
echt und unbeherrschbar ist
also müssen wieder
vorstellungen her
gebäude auftürmt werden bis
endlich nichts mehr
zu sehen ist von
alldem dahinter dem
was ist und nicht anders wird
solange keiner kann und will

liebe?

aber natürlich gibts hier liebe
was sonst sollte das sein?
aber wie alles
urgewaltige
ist sie kraft
kraft allein
kraft für arbeit
benzin im tank und
richtungslos.

Puppen

Tag um Tag nehme ich mir dinge vor, so viele dinge, und erledigt wird stets nur, was erledigt werden muss. mehr auch nicht und weil die tage nur diese sprache sprechen wird aus dem schönen, dass in verantwortung verkleidet ist, auch nur das, was erledigt werden muss. das ekelt mich an, doch auch das ist ein gewohnter geschmack geworden. auch das ist nur eine sache, die erledigt wird.
also erledige ich sie und die zeit die vergeht bekommt den klang eines leisen gekichers. nicht das schöne kichern, das kinderkichern, dass dich sofort in den augenblick fallen lässt und beschützt. es ist das kichern der hässlichen dicken und bösen frau, die über dir wohnt, die du nicht kennst, für die du aber kein verständnis hast, keins willst und deshalb nervt sie dich, macht dich wütend. und die wut nehm ich dann wieder mit in die nächste sache. und dann sind die dinge, die erledigt wurden in den dingen, die noch zu erledigen sind und das hässliche kichern der fetten frau ummantelt all das und ich schnüre ein paket, dass der nächste augenblick schluckt und auf das ich mich stelle, um oben ans regal zu kommen, denn da gibt es noch dinge zu erledigen.

also sing ich,
was bleibt auch
sonst

matruschka

ein schritt dann
noch einer
der erste steckt im zweiten und
im kreuz
und der gedanke an den
rücken wird behälter für
beide schritte & dann
hör ich euch heller schöner als
tausend fette frauen lachen

ohne euch wärs
nix also
seid ihr für heute & jetzt
die äußerste puppe bis
die finger des nächsten moments
nach uns greifen und
mitnehmen

golf auf bildern und zuruf

leide leise locker luftig
golfplatz
wetter gut schläger
halb fremd man lernt sich kennen
löcher bälle sonne gel
man lebt leise locker neu
wie immer irisch anders
dazwischen training trainer
sportler & geschäft
leise locker luftig spass machts
NATÜRLICH entspannt es auch
wie sau
und schritt für schritt
am ende tourist
ohne reiseleiter mit schwung
aus der hüfte
halbe drehungen um
die eigene achse
blick an den ball geheftet
dann isser weg
packen, weiter gehts
kein warum
weit und breit
weicher rasen und grüner busen

heimweg mit bluetooth

[panorama und die zeilenumbrüche stimmen]

nen zigeuner der erzählt
was ihn glücklich macht
ich seh ihn auch am telefon
wenn er lacht

gezeichnet an händen und armen
und im blick halb schalk
gehts vorwärts und gerade
selbst mitten im zurück

mit jeder frage ein funken
die besten tränen
nie verschenkt
wort für wort
im wagnis wie im zweifel

mit nackten füßen
im leeren becken
mit der hoffnung auf regen und kriegsfuß

weit weg
was er gern näher hätte
dicht dran an dem was Weg sein müsste

vor der tür
die spannung fällt ab
die hand am schlüssel
stirn gegen kaltes Holz
ich bin da

muss weiter

er verstehts und lacht

papagei im herz

luv is where the wind is

[lieber leser: im portraimodus stimmen die absätze nicht]

Ihr, Sir,
kapitän ahab,
tättowiert dem wal
einen weiteren jahresring auf den wanst
kotzt über die reling ins neue jahr
und brüllt die gischt zurecht

für Euch, Sir,
ist der pool auf dem dach
wenn auch gerade gut genug
wlan im foyer eine selbstverständlichkeit

frauen legen sich zu Euch
schließen die augen
und beten um erinnerungen

in den spelunken
stehts über den Pissrinnen
der mann ist ein sextant qua seele

scheiss auf schräubchen
hier wird noch vertäut
n Anker is keen Spielzeug

tasse tabak samsung
bukowskis versprechen
tritt in seinen 35. lenz

platz da
sonst wird harpuniert

Ihr, Sir,
steht auf der dunklen seite im licht
und werft schatten ins nichts

warum ist die planke
der landrattenausgang
der holzweg
oder das ende

trotzdem und heute

in die bordelle
landgang!

Back to top