die eierkuchen sind kalt. noch keine stunde alt, aber kalt halt. also flappe ich die dinger auf einen teller, es sind 3 stück, und ich laufe in die küche. die mikrowelle ist schnell geöffnet, der teller schnell auf dem glastellerkarusell. dann schmeiße ich die tür zu und drücke auf start. das setzt die mikrowelle für 30 sekunden bei 1000 watt in gang. ich beobachte die digitale zeitangabe. mit jeder sekunde wird die zeit langsamer. es wirkt als kippten die zahlen sichtbar ineinander. 15 sekunden vergehen irgendwie. ich weiss, dass die eierkuchen ziemlich genau 30 sekunden brauchen, um ausreichend erwärmt zu sein. 18 sekunden. meine güte. 19 sekunden. sie drehen sich im düsteren licht der mikrowelle. die mikrowelle brummt, verrichtet ihre arbeit – geht mir so durch den kopf. 21 sekunden, meine fresse, ich wollte eigentlich noch was anderes machen heute außer eierkuchen erwärmen. 22 sekunden, das ist unmenschlich. 23 sekunden: ich reiße die tür auf und nehme den teller raus. ich spühre schon an der daumenspitze, dass es die ganzen 30 sekunden gebraucht hätte. aber jetzt bin ich schon am frühstückstisch. die kinder lärmen vor sich hin. ich bin der letzte, der essen will. ich klatsche das apfelmark auf den ersten eierkuchen, zerschneide ihn und stecke ihn mir in den mund. er ist zu kalt. es ist zum kotzen.